Daniel Studer

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Discography

Kontrabassduo Studer-Frey: zwei

Peter K Frey (b)
Daniel Studer (b)

recorded at Hardstudios, Winterthur, 2009 sound engineer: Ron Kurz

cover art: Silvia Bächli
grafic design: Anne Hoffmann
label: Unit Records, UTR 4262, 2010

music:
einssechzehn (1:16 min)
vier (4:00 min)

order: info@danielstuder.ch, unit records, i tunes

cd reviews:

Es sind nach wie vor zweierlei Musiker, die aber klingen wie "Eins", diesmal ohne Elektronik, stattdessen: Kontrabässe pur. Dabei scheint immer wieder, als spielten die beiden ein Instrument, als spielte ein Musiker auf acht Saiten; so organisch, feinst ausbalanciert improvisieren die beiden Bassisten zusammen. … In der Feinheit der Binnendifferenzierung, sowohl der klanglichen Art wie im homogenen Zusammenspiell, in blitzschnellen Reaktionen, Interaktionen der Musiker. Auch in dichten Passagen, auch beim Spiel expressiv-energetischen Klängen oder bei abrupt wechselnder Klanggebung atmet ihre Musik, gestalten Peter K Frey und Daniel Studer einen kontinuierlichen Fluss. Dazu tragen Klangmischungen bei, prägnante perkussive oder gezupfte Klänge werden oft mit luftigen Flageoletts oder rasch, mit wenig Bogendruck fast gehaucht wirkenden und doch in ihrer Farbigkeit changierenden Bogenklängen kombiniert sowie mit Klangfarben, die nicht nur auf den Saiten, sondern auch durch das Streichen auf Saitenhalter, Steg etc. entstehen. Verschiedene Spieltechniken und gelegentliche Präparationen sind dabei nie Selbstzweck, sondern selbstvertändliches Klangrepertoire, das der Fortspinnung und musikalischen Gestaltung dient.
Nina Polaschegg, Dissonance, 2011

Kunst des Moments
Das Kontrabass-Duo Studer-Frey zeigt, was freie Improvisation heute bieten kann. Seine neue CD mit dem Titel "Zwei" ist ein inspirierender Ausflug in einen dichten klanglichen Kosmos.

Es ist nicht verwunderlich: Die eindringlichste Aussage zu der kürzlich in Fachkreisen entflammten Diskussion zur freien Improvisation in der Schweiz ist in musikalischer Form erfolgt. Das Kontrabass-Duo Studer-Frey hat mit seiner neuen CD "Zwei" eindrücklich gezeigt, was freie Improvisation heute bieten kann: einen inspirierenden Ausflug in einen klanglichen Kosmos, der ständig im Wandel und doch in jedem einzelnen Moment verhaftet ist. Welch ein Vergnügen bietet dieser Dialog zweier Kontrabassisten, die das Wort nicht mit Gewalt an sich reissen, sondern im aufeinander abgestimmten Spiel zur Einheit zusammenwachsen! Anklänge an Traditionen und Stile werden dabei nicht krampfhaft vermieden, sondern blitzen hie und da auf, um sogleich wieder vom Unkonventionellen überdeckt zu werden.
Anders als auf dem Debutalbum "Zweierlei" arbeiten Peter K Frey und Daniel Studer auf "Zwei" nicht mit Elektronik. Die Aufnahmen sind in freier Improvisation auf den Instrumenten entstanden. Ohne Vorgaben geschaffen, bedarf diese Musik keinerlei aussermusikalischer Assoziationen. Dies verdeutlichen die Titel der Tracks: "vier", "sieben vierundzwanzig", "eins sechzehn". Sie nennen einzig ihre Dauern. In den unterschiedlichen Längen der Stücke kommt zur Geltung, dass die Musik sich zeitlich frei entfaltet. Sie sinnt einmal ruhig vor sich hin ("fünf elf"), ergiesst sich ein andermal in dichten Ausbrüchen ("drei dreissig"). Im Zentrum steht stets das musikalische Material, das eindrücklich ausgearbeitet und ausgekostet wird. Jedes Stück auf "Zwei" entfaltet sich entlang eines Pfads, der durch das Material mitbestimmt wird, jedoch nie auf plakative Weise. Dies kann in "sieben vierundzwanzig" beobachtet werden. Es beginnt mit einem kurzen steigenden Glissando, einem gut wiedererkennbaren Klangobjekt, das aus einem Computerspiel stammen konnte. Dieses taucht im Verlauf des Stücks in unterschiedlichen Kontexten wieder auf, wird verdichtet oder in einen kurzen melodischen Ablauf integriert.
Schliesslich weisen alle Stücke eine enorme Vielfalt an Klängen und Geräuschen auf. Diese breite Palette haben sich die beiden etablierten Improvisatoren in der jahrelangen Erforschung der Möglichkeiten des Kontrabasses angeeignet….."

Michelle Ziegler, Neue Zürcher Zeitung, 2010

"Zwei est la deuxième partie de l'histoire écrite en commun par Peter K Frey et Daniel Studer, deux contrebasses qui mettent dans tous ses états le bel instrument de bois et de cordes sous le nom de Kontrabassduo Studer-Frey. Auparavant, le duo - apprend-on après une recherche rapide - était allé voir du côté de l'électronique pour ce faire. Aujourd'hui, il ose s'attaquer sans plus d'artifices au corps voluptueux de la contrebasse. A mains nues ou à l'archet, Frey et Studer revoient tout ce qu'ils ont appris, le baroque comme le contemporain, le folklore enfoui en canton et le bestial qui en eux chante à coups de claques qui revigorent l'instrument.
L'échange improvisé brille de mille éclats jusqu'au moment de la dernière pièce de musique de ce Zwei doublement triplement etc recommandé. Cette dernière pièce est la plus belle de toutes : aux coups de canifs-archets répondent des sauts d'archets-puces et au feu qui l'a précédée elle oppose l'eau qui dort selon l'adage ("il n'y a pas le feu au lac", c'est une chose entendue à Zurich comme ailleurs). Plus contemporaine de forme, cette conclusion vous laisse un goût d' "il s'appelle revient", étant entendu que cet "il" n'est autre que l'auditeur, n'est autre que vous-même."

Héctor Cabrero, Le son du grisli, 2010

Improvisationen vom Kontrabassduo Studer-Frey
"Zwei" lautet der Titel der neuen CD von Peter K Frey und Daniel Studer, weil sie eben zwei Kontrabassisten sind; und "vier" oder "fünf elf" oder "fünfundzwanzig zweiundvierzig" heissen die Stücke darauf, was sich auf die jeweilige Dauer in Minuten und Sekunden bezieht. Nichts wird verraten oder vorgegeben mit diesen Titeln, und das entspricht durchaus der Musik. die sich frei improvisierend durch Zeit und Klänge tastet. Geräuschhaft ist sie oft, leise fast immer, und routiniert nur selten, obwohl (oder weil) Studer und Frey seit Jahren zusammen spielen. Sie hedienen keine einmal für erfolgreich befundenen Schemata, sondern bleiben präsent. in den Momenten der Suche ebenso wie in jenen, in denen sich das aufgefundene oder entwickelte Material verfestigt. Dann klingt eine Passage wie ein rückwärts abgespultes Band, oder es ergeben sich gemeinsame Akzente und Gesten, wie sie auch in notierter Musik zu finden wären. Am schönsten aber ist die Leichtigkeit, mit der Studer-Frey diese sicheren Inseln wieder verlassen.

Susanne Kübler, Tages Anzeiger, 2010

".... Mit zwei Kontrabässen forschen Peter K Frey und Daniel Studer seit über zehn Jahren an ihrer Musik. Die aktuelle CD "zwei" manifestiert ein musikalisches Universum, das keine Grenzen kennt und dennoch von Form durchdrungen ist. ....Anders als ihr Debutalbum vor vier Jahren ist "zwei" ein reines Kontrabassalbum ohne Elektronik geworden.
....Die freie Improvisation ist das Kernstück der Zusammenarbeit von Peter K Frey und Daniel Studer. Sie machen das so gezielt und umfassend, dass man ebenso gut sagen könnte: Eigentlich arbeitet das Duo seit Jahren an einer einzigen Komposition, die mehr und mehr auf das Wesentliche kommt. Zwar ist die Partitur nicht geschrieben, aber sie ist permanent vorhanden - als Prozess, der sich verdichtet.
....Die Musik ist reich an komplexen Figuren, klanglichen Spezialitäten, mikrotonalen Organismen, dynamischen Bögen. Man muss diese Musik nicht erleiden sondern kann sie wie eine Klangexpedition geniessen...."

Pirmin Bossart, Jazz'n'more, 2010"

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