Daniel Studer

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Discography

Daniel Studer Solo: Reibungen

Daniel Studer (b)

recorded, mixed and mastered at Hardstudios, Winterthur, 2010-2011
Elektonisches Studio Basel, 1998
sound engineer: Ron Kurz

cover art: Anne Hoffmann
label: Unit Records, UTR 4292, 2010

music:
Knotenspiel, 4:32
Schleifriss, 5:49

order: bandcamp

liner notes:

…Technical adventures are imaginatively and meticulously worked out, but what I particularly like about Daniel Studer’s work is that it goes further by developing a remarkably complex stream-of-consciousness approach and a keen aesthetic sensibility. Technical aspects are intensified and thereby become open musical themes, upon which ideas can be developed, improvised and explored. This process also allows an idea to be rejected, or a direction decisively altered, while coherence is maintaining at all times. Scientific research, as we know, requires not only a logical, but also a fresh and creative approach in order to arrive at unexpected solutions. The pieces that Daniel Studer presents here are permeated by his readiness to follow both reasoning and intuition, and the music is enjoyable, engaging and fascinating as a result. Studer’s almost scientific concern with the technical aspects of his playing is transformed instantaneously into musicality of the highest calibre.
Giancarlo Schiaffini

cd reviews:

Declinando come “intro” le ieratiche, asciutte fissità di Knotenspiel si apre Reibungen, interessante operazione di contrabbasso solo di Daniel Studer, solista già operante anche nel nostro paese per oltre un decennio, attivo nel duo di bassi con Peter Frey, già notato nel recentissimo, interessante free piano trio di Gabriele Friedli, ed ora alla seconda esperienza solistica dopo Details (del 1996). Realizzazione 100% made in Helvetia, stante la realizzazione tra Winterthur e Basilea (quest’ultima per il trattamento elettronico della conclusiva Ramificazioni) nonché il rimarchevole contributo produttivo della città di Zurigo, l’album si pregia delle note introduttive del nostro veterano avanguardista Giancarlo Schiaffini (e già leader del nostro, negli anni ’90), che di Reibungen enfatizza il carattere diversamente progettuale di ogni singola traccia, idee singolarmente basate sul suono in forma di immaginativa avventura tecnica, complessi flussi di coscienza sostenuti da un’estetica passionale. Non senza spettacolarità, le movenze transitano dalle angolosità acute e urticanti di Schleifriss alle cavernose arcate di più tonica assertività in Zupfeinschlag e alle introspettive sordine e alle stratificazioni mobili di Knotengeflecht, momento di fascinosa meditazione che prelude alla tripartita Teilungsfluss: dalle feline, parcellari sottigliezze della prima parte, attraverso i muti rintocchi della seconda si perviene alle ultraterrene, scarne emissioni del finale. L’affaccendato, ludico Tastball, il marciante, cellistico Zeitzug lasciano convergere il lavoro verso le scultoree istantaneità dell’onirico Ramificazioni, sintesi agile e interrogativa di un suggestivo performing post-elettronico. Di segno e orientamento personale, comunque apparentabile ai viscerali esploratori del corpo del contrabbasso, gli omologhi Guy, Léandre o Phillips, etc. il canone figurativo di Daniel Studer svela tratti linguistici ed un potenziale poetico tendenti ad un lirismo “in minore” ma non per questo carente in fascino, caratterizzato in questo caso almeno da bilanciamento emotivo e coloristico e anti-platealità.
Romualdo Del Noce, Jazzconvention, 2013

Virtuosität gepaart mit Subtilität ergibt „Reibungen“, wie der Schweizer Bassist Daniel Studer seine Solo-CD betitel. Versiert als Improvisator und Komponist hat er hier mehr oder weniger feste Spiel- Konzepte und eigene Werke auf Tonträger gebannt. Ein Kontrabass, ein Spieler. Sonst nichts, mit Ausnahme gelegentlicher, subtiler Multitracks. Ein Kontrabass: gezupft, gestrichen, angeschlagen, mit und ohne Präparationen. Einstimmig und mehrstimmig – wobei die Mehrstimmigkeit nicht immer dem Multitrackverfahren geschuldet ist, sondern dem Spieler und seinen musikalischen Ideen. Daniel Studer vereint auf seiner Solo-CD „Reibungen“ virtuose, im Jazz verwurzelte Pizzikatotechniken mit rasch dahin fließendem Bogenspiel und verschiedensten mittels Präparationen hervorgerufenen klangfarblichen Varianten des traditionellen Kontrabassklanges. Er ist zweifellos ein Virtuose, doch nicht nur in technischer Hinsicht. Selbst wenn er in jedem Stück eine einzelne bestimmte Idee entfaltet, eine spezielle Spieltechnik bevorzugt, wird kein musikalischer Katalog abgehandelt. Vielmehr entstehen elf Stücke, die nicht nur in sich organische Entwicklungen aufweisen, sondern auch im Gesamtzusammenhang einer logischen Dramaturgie folgen - in Gestik, Klangfarbe und deren Veränderung, in Dichteverschiebungen und dynamischer Varianz.
Nina Polaschegg, Neue Zeitschrift für Musik, 2012

Virtuoso del contrabbasso, didatta e libero improvvisatore, il cinquantenne artista svizzero ha vissuto a Roma per quindici anni e ha collaborato con numerosi musicisti italiani, tra i quali Giancarlo Schiaffini che scrive le note di copertina di questo particolare lavoro in solitudine (la traduzione del titolo è "Attriti").
Studer, che si muove in numerosi ambiti della musica contemporanea, presenta qui una serie di composizioni ciascuna delle quali è dedicata alla ricerca e allo sviluppo di specifici stilemi dello strumento, senza però che questo generi una "lista di esempi", bensì dando vita a un lavoro ricco di idee improvvisative, di varietà e di passaggi coinvolgenti.
Per realizzare un lavoro di sicura arditezza Studer utilizza anche registrazioni multiple ed elettronica (in particolare nella traccia conclusiva, risalente al 1998), ma il risultato è comunque molto "acustico" e naturale. Certo, siamo di fronte a un'opera di improvvisazione contemporanea, che articola forme espressive estreme, rumori e silenzi ben più che narrazioni o spunti melodici. Ma la ricerca di Studer è profonda, così come il suo rapporto con il contrabbasso: per gli appassionati del genere e/o dello strumento il CD è di sicuro interesse.

Neri Pollastri, All About Jazz, 2012

…Zwischen Sound und Virtuosität, zwischen Improvisation und Perfektion, zwischen klarer Erkenntnis und dezentem Unterbewussten bewegt sich Daniel Studer auf seinen vorliegenden Kontrabass-Excursionen. Auf "Reibungen" geht es weniger um die heilige Dreifaltigkeit des Jazz - Harmonie, Melodik, Rhythmik. Der Schweizer sucht auf, am und im Instrument nach individuellen Ausdrucksmöglichkeiten. Und er wird fündig! Seine Assoziationen sind beeindruckend hörbar! Manchmal an den Grenzen dessen, was die Welt allgemein als Musik bezeichnet. Manchmal berstend vor akustischer Theatralik. Manchmal aufwühlend schön, dann wieder renitent verst¨rend. Hier geht es nicht um vordergründigen Konsens. Es sind Variationen einer künstlerischen Aufarbeitung, ein Akt konstruktiver Neugestaltung, auf der Basis individueller Erfahrungen. Ein analytischer Parcours und ein musikalisches Abenteuer zu gleichen Teilen. Vor allem aber: Kolossal spannend.
Jörg Konrad, Jazzpodium, 2011

Der in Zürich lebende Kontrabassist Daniel Studer gehört zur äusserst lebendigen freien Improvisationsszene der Schweiz. Daniel Studer experimentiert in einem offenen musikalischen Raum, forscht mit Fingern und Bogen am Klang von Instrument und Saiten bis an deren Ränder, zwischen Ton und Nicht-Ton, zwischen Geräusch und Melodie bis zur Stille rund um den Kontrabass. Für die ZuhörerInnen heisst es, diesem Geist zu folgen oder es gleich bleiben zu lassen, das macht sie zu Verbündeten und Gesprächspartnern. Den künstlerisch konsequenten Mut nicht am nivellierenden Zeitgeist zu zerschellen, beweisen Daniel Studer und seine vielen KollegInnen seit Jahren, eine etwas grössere Anerkennung hätten sie längst verdient.
Thomas Hein, Concerto, 2011

Was der Schweizer da tut, ist quasi die Pointe jenes alten Musikerwitzes, der in der zunehmend beängstigten Warnung gipfelt: The drums must NEVER stop! - Warum? - When drums stop... genau - Basssolo. Studer, in BA längst eingeführt mit dem Kontrabassduo Studer-Frey und mit Jürg Solothurnmanns Quartett In Transit, spielt für solche, die neugierig und mutig genug sind, in der schaurigen Zumutung eines Bassmonologs ganz spezielle Reize zu vermuten. Denen von Kowald, Guy oder Ilg schon ausgeübten fügt Studer hier das melodische Pizzicato 'Knotenspiel' an, gefolgt vom gestrichenen Singsang von 'Schleifriss' als den Alternativen, zwischen denen sich alles Folgende abspielt. 'Zupfeinschlag' misst, wieder als Fingerspiel, die Oktaven aus, mit krabbeligen Verdichtungs- und zarten Enspannungsmomenten, als hätte Studer zugleich stramme Taue und feine Nylonsaiten aufgezogen. Letzteres vor allem bei 'Teilungsfluss', wo spitze Finger Splitterteilchen aus Wellenverwirbelungen picken und Stäbe flattern zwischen den Saiten, die unter Studers Fingern federn, schnarchen und knarzen, als würde Leben in ihnen stecken. All das ist eine Frage der Haptik, des taktilen Zugriffs, der Reibungsdosierung der Kuppen, wenn man so will der Technik, aber nicht als Selbstdarstellung, sondern im Dienste der Poesie. 'Knotengeflecht' ist ein raffinessenreiches Haarespalten wieder mit Bogen und schimmernd verdoppelten Klangfäden, 'Tastball' durchsetzt einen trappelnden Tumult mit Mäusepfiffen, 'Zeitzug' imitiert ein rasantes Bummelbähnchen. Bei 'Borstenflug' spielt Studer auf dem Bass mit einer Bürste ein... Drumsolo! Als Encore erklingt mit 'Ramificazioni' ein elektronischer Drone aus dem Jahr 1998, vielleicht als Beispiel für Studers Knowhow im organischen, aus der Praxis schlussfolgernden Finden kürzester Wege.
Rigo Dittman, BA, 2012

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